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Los 8114Grosz, George
Two Nudes, Douglaston, Long Island
Auktion 106
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
Two Nudes, Douglaston, Long Island
Kohle auf Canson & Montgolfier-Bütten. 1946.
63 x 48 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Grosz", datiert und mit der Ortsangabe "Douglaston". Verso mit dem Nachlaßstempel und der Nachlassnummer "4-199-6".
Die zwei stehenden weiblichen Akte sind mit weichen Konturen und sensiblen Kohleschraffuren meisterhaft gezeichnet. Der Rückenakt links im Bild ist insgesamt stärker verschattet, Kopf und Füße bleiben bloß angedeutet. Die Frau rechts, größer und nahezu im Profil gezeichnet, trägt hochhackige Schuhe und steht auf dem linken Bein, das rechte kokett locker angewinkelt. Sie bindet sich die Haare zusammen und wendet dabei den Kopf, so dass von ihrem Gesicht lediglich die Augenpartie im Profil erkennbar ist. Seit 1933 im amerikanischen Exil, lehrt Grosz ab 1936 an der privaten Malschule in Douglaston, Long Island, bis er 1947 nach Huntington umzieht. Der Realismus in seiner Kunst dieser amerikanischen Jahre konstruiert eine weder expressiv noch surreal gezeichnete Wirklichkeit.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Lotte
Lithographie auf Bütten. 1921.
48,4 x 30,2 cm (65,3 x 48,8 cm).
Signiert "Grosz". Auflage 40 num. Ex.
Dückers E 74.
Sehr schöner und kräftiger Druck, wohl auf dem vollen Bogen. Selten.
Grosz, George. Das neue Gesicht der herrschenden Klasse. 60 neue Zeichnungen. 126 S., 1 Bl. 28 x 20 cm. Schwarzer OLeinenband. Berlin, Malik, 1930.
Hermann 170. Gittig 232. Lang 54. – Erste Ausgabe. Mit den S. 56-57 "Hitler, der Retter". – Sehr gutes, schönes Exemplar.
Grosz, George. Die Gezeichneten. 60 Blätter aus 15 Jahren. 126 S., 1 Bl. 28 x 21 cm. Illustr. OKartonage (Umschlagzeichnung und Titel von George Grosz; etwas gebräunt). Berlin, Malik, 1930.
Hermann 163. – Erste Ausgabe. "'s riecht hier nach Pöbel" (1919). – Wohlerhaltenes Exemplar.
"Der Vergiftete"
Feder in Braun auf Velin. Um 1911/12.
22,8 x 18,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert und betitelt.
Möglicherweise auf einer leeren, herausgerissenen Buchseite zeichnet Grosz das Ende eines Mannes. Neben dem beinahe leeren Punsch- oder Bowlengefäß, zwischen umgestürzten Flaschen und Gläsern, sitzt der vergiftete Mann auf einem Tisch. Sein Rücken ist an eine Haus- oder Truhenorgel gelehnt, die Beine sind gerade und etwas gespreizt auf dem Tisch ausgestreckt, die Arme überkreuzt mit einer weiteren leeren Giftflasche in der rechten Hand. Sein Kopf ist tief auf den Brustkorb hinabgesunken, ein wirres Liniengeflecht. Verso eine weitere Federzeichnung, Interieur (möglicherweise im Theater).
Wir danken Ralph Jentsch für seine freundlichen Auskünfte.
Provenienz: Privatsammlung Kanada
Grosz, George, Maler, Graphiker und Illustrator (1892-1959). Eigh. Brief m. U. "George Grosz" und gesiegeltem eigh. Umschlag. 1 S. Quer-4to. (Berlin) 3.X.1917.
Kalligraphisch beeindruckender Brief aus des Künstlers DaDa-Zeit an den Kollegen Joachim Rágóczy (1895-1975), der in derselben Mal- und Graphik-Klasse wie Grosz bei Emil Orlik am Berliner Kunstgewerbemuseum studierte. "... anbei gebe ich Ihnen einen Gesang aus der 'Kl. Grosz-Mappe' - was machen Sie? lassen Sie sich doch MAL sehen! aber schreiben Sie mindestens einen Tag vorher, wann Sie kommen wollen - außer Montags und Donnerstags bin ich alle Tage im Atelier bis 6 Uhr ...". - Rágóczy (Grosz schreibt "Rakoczy"), der u. a. 1920 im DaDa-Heft 6 von "Schall und Rauch" eine Anzeige für die UfA gestaltete, war später der langjährige Sekretär von Emil Orlik. - In der umfangreichen Rágóczy-Ausstellung der Galerie Bodo Niemann (1989) war der vorliegende Brief ausgestellt und im Katalog abgebildet. - Brief und Umschlag in der bei Autographen nur noch sehr selten vorkommenden, unverwechselbaren typographischen Gestaltung des frühen Grosz.
Grosz, George. Ecce Homo. 2 Bl., 1 Bl. Impressum. Mit 16 Aquarellen und 84 Lithographien von George Grosz. 36 x 26,5 cm. Illustrierter OBüttenkarton (etwas bestoßen und beschabt). Berlin 1923.
Hermann 155. Gittig 59. Herzfelde 59. Ars Libri 46. Lang 38. Bülow 54. Lewis 275. Dückers S I C. – Ausgabe C, die neben der Ausgabe A die vollständigste aller Ausgaben ist, mit den Offsetlithos und den Farboffsets nach George Grosz' Aquarellen. – Durchgehend stärker stock- und braunfleckig, mit einigen kleinen Einrissen und Gebrauchsspuren.
Grosz, George. Das neue Gesicht der herrschenden Klasse. 60 neue Zeichnungen. 126 S., 1 Bl. 28 x 20 cm. Schwarzer OLeinenband mit illustr. OSchutzumschlag. Berlin, Malik, 1930.
Hermann 170. Gittig 232. Lang 54. – Erste Ausgabe. Mit den S. 56-57 "Hitler, der Retter". – Sehr gutes, annähernd verlagsfrisches Exemplar.
Im Harem
Kohle auf dünnem chamoisfarbenen Skizzenpapier. 1912.
20,7 x 29 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert, verso mit dem Nachlaßstempel, dort numeriert "4-151-10".
Im Jahr 1912 ging Grosz nach einem Intermezzo bei Richard Müller an der Akademie in Dresden zurück nach Berlin, wo er mit einem Stipendium an der Kunstgewerbeschule bei dem anregenden Emil Orlik studierte. Orlik hatte, so Grosz im "Spiesser-Spiegel", wohl aus Paris den 5-Minuten-Croquis eingeführt (Dückers S. 7). In diesen wenigen Minuten sollte die Zeichnung vor dem Modell vollendet sein. Hier umreißt George Grosz mit zügigen, locker schwingenden, sicheren Linien und wenigen ausdrucksvollen Schattierungen die üppigen Körper der vier unbekleideten Frauen. In ganz verschiedenen Haltungen - lagernd, sitzend oder kniend - sind sie malerisch zu einem Grüppchen arrangiert. Alle scheinen ganz mit sich selber beschäftigt zu sein, also keineswegs um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu werben. Lediglich die einladende Anordnung der Gruppe offenbart neben der unbekümmerten Nacktheit die erotische Thematik.
Grosz genoss in diesen wenigen Berliner Vorkriegsjahren in vollen Zügen das Großstadtleben, er "schwamm ... vergnügt im Strom des Friedrichstraßen-Hurenkorsos, der (billigen) Nachtlokale, des Heinrich-Zille-Balls oder der Admiralspalastredoute. Heute weiß ich, dass ich einen Weltuntergang miterlebt habe, und dass die letzten Jahre dieser versunkenen Welt die unbewußtesten und daher glücklichsten meines Lebens gewesen sind" (F. Ahlers-Hestermann, Ausst.-Kat. Berlin, Akademie der Künste, 1962, S. 23).
Provenienz: Atelier des Künstlers, Berlin-Südende, 1912
Nachlass des Künstlers, 1959
Grosz, George. Das Gesicht der herrschenden Klasse. 57 politische Zeichnungen. 61 S., 1 Bl. 23 x 15 cm. Orig.-Halbleinenband (fleckig). Berlin, Malik, 1921.
Kleine revolutionäre Bibliothek, Band IV. Hermann 159. Gittig 29. Herzfelde 29. Ars Libri 27. Lang 25. Bülow 26. Bittner S. 34. Lang 25. Erste Ausgabe. – Vereinzelt etwas braunfleckig; sonst gutes Exemplar.
Niederkunft
Farboffsetlithographie auf Velin. 1917.
27,7 x 19,6 cm. (35,8 x 26,4 cm).
Signiert.
Dückers SI, VI, Ausgabe B I.
Blatt 6 der Folge "Ecce Homo", aus einer Auflage von 100 signierten Handpressendrucken. Unten links mit der römischen Nummer. Ausgezeichneter farbfrischer Druck mit Rand.
Los 8091 [^]Grosz, George
Model undressing
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)
[^] Model undressing
Öl auf Hartfaser. 1942.
61 x 38 cm.
Unten rechts mit Pinsel gewidmet "Sept 6, 42 To Lene with love and in old friendship as ever from George".
Mit Beginn des Jahres 1937 wendet Grosz sich wieder in größerem Umfang der Aktmalerei zu. Grosz' Realismus der amerikanischen Jahre stellt eine Konstruktion von Wirklichkeit dar, die weder expressiv noch surreal wirkt. In den Werken der 30er Jahre sind seine Akte reine Malerei: Kunst um der Kunst willen. Nach den visionären Exzessen des Expressionismus und den Erschütterungen durch den Ersten Weltkrieg findet seine Bildsprache ein neues Gleichgewicht, indem er die äußere Erscheinung als wohlüberlegte Form gegen jede mögliche Unordnung ihres Inneren setzt. In diese Schaffensphase ist auch die vorliegende, vergleichsweise zurückhaltende Arbeit in zarten Pastelltönen einzuordnen. Bereits in den Berliner Jahren hatte ihm seine Frau Eva Modell gestanden. Wie prägend ihre weibliche Erscheinung für seine künstlerische Arbeit wurde, beschreibt der befreundete Schriftsteller Walter Mehring so: „Wo immer (Grosz) die weibliche Figur in ihrer üppigen Vollendung anbringen wollte, in seinen Aktstudien der Rubens- und Bouchermanier, erschien ihm leibhaftig Eva. Kaum ein anderer Künstler hat so monoman, so behext eine Geliebte, die eigene Frau bis zur Erschöpfung in allen ersinnlichen Stellungen abgezeichnet, nach der Natur entblößt und an die Leinwand gemalt“.
Lene Cohn, der diese Arbeit gewidmet ist, war die Frau von Erich Cohn, einem New Yorker Nudelhersteller von Goodman & Sons. Er war ein enger Freund und passionierter Sammler des Künstlers.
Die Authentizität der Arbeit wurde 1999 mit einer Expertise von Ralph Jentsch bestätigt.
Provenienz: Privatsammlung Israel
"Sitzender Akt"
Pinsel in Schwarz auf festem, bräunlichem Velin. 1913.
32,5 x 40,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert, rückseitig betitelt und datiert.
Rückseitig mit dem Nachlaßstempel und der handschriftlichen Nummer "2-10-10". Die Zeichnung ist bei Ralph Jentsch unter dieser Nummer registriert. Der sitzende weibliche Akt hat dem Betrachter zur Hälfte den Rücken zugekehrt, sitzt nach rechts gewandt etwas eingekauert, der Kopf ist nach vorne gefallen, die Beine leicht angezogen. Ihren rechten Arm hat die junge Frau nach vorne ausgestreckt. Mit kräftigem, breitem Pinselstrich erfasst Grosz die wichtigsten Konturen sowie wenige Details, etwa im Haar und an den Zehen der Dargestellten.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Pointe Rouge
Mischtechnik (Gouache und Aquarell über Bleistift) auf festem Velinkarton. 1927.
58,4 x 42,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz gewidmet und signiert "Dr. Apfel, meinem unerschrockenen/ Verteidiger z. s. 50. Geburtstage/ herzl. George Grosz".
Pointe Rouge, früher ein Vorort, heute ein Quartier von Marseille, ist bekannt durch seinen großen Strand. Der Name leitet sich von einem rotbraunen Felsenvorsprung her, der zwei kleine Buchten voneinander trennte, heute ist dort der Port de Plaisance. Unsere Zeichnung zeigt vermutlich das Wohnhaus von Dr. Alfred Apfel, im Hintergrund die Felsen von Pointe Rouge. Der Jurist wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung kurz nach dem Reichstagsbrand 1933 in Schutzhaft genommen, floh nach England und wurde schließlich ausgebürgert. Er lebte bis 1941 im Exil in Marseille, Pointe Rouge. Alfred Apfel war Grosz' Verteidiger wohl 1920 im Berliner Prozess um die Ausstellung seiner Mappe "Gott mit uns" auf der Dada-Messe, wo er wegen "Beleidigung der Reichswehr" zu einer Geldstrafe von 300 Reichsmark verurteilt wurde.
Die Zeichnung wird in den Oeuvre-Katalog der Arbeiten auf Papier von George Grosz aufgenommen. Mit einer schriftlichen Bestätigung von Ralph Jentsch vom 8. Januar 2014.
Provenienz: Pointe Rouge, Frankreich 1927
Atelier des Künstlers, Berlin 1927
Dr. Alfred Apfel, Berlin 1932
Privatsammlung
Los 8095 [*]Grosz, George
Texasbild für meinen Freund Chingachgook
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)
Texasbild für meinen Freund Chingachgook
Lithographie auf bräunlichem Japanbütten. 1915/16.
26,9 x 22 cm (40,8 x 28,8 cm).
Signiert und numeriert "6". Auflage 120 Ex.
Dückers M I, 2.
Blatt 2 aus "Erste George Grosz Mappe", herausgegeben vom Verlag Neue Jugend, Berlin/ Der Malik-Verlag Berlin. Am linken unteren Bildrand bezeichnet "Lith No. 11 Wild West" und rechts "1. Grosz Mappe Extra Abzug". Chingachgook ist eine der Hauptgestalten der Lederstrumpf-Erzählungen von James F. Cooper (1789-1851), die zu der bevorzugten Jugendlektüre von George Grosz gehörten. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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